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Programmierbeispiel FX-30 für 4-Klappen Segler

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  • Programmierbeispiel FX-30 für 4-Klappen Segler

    Hallo Leute.
    Ich habe gerade folgende Anfrage per PN bekommen:

    Hallo liebe Piloten

    Ich bin neu in dieser Szene und suche eine genaue Anleitung, wie ich bei der Futaba FX-30 eine
    4-Klappen Segler programmieren kann. Ich fliege mit MODE -2. Die Reihenfolge der Servos sind gem. Handbuch (Seite 12) angeschlossen. Die Kanalbelegung sieht wie folgt aus:

    KA1: QR J1 T1
    KA2: HR J2 T2
    KA3: Motor --> Schalter SA
    KA4: SR J4 T4
    KA5: Wölb J3 T3
    VC1: Butterfly LS
    VC2: Spoiler J3

    Ich habe auch gehört, dass beim Einschalten der Butterfly die QR etwas nach oben gehen müssen und gleichzeitig das HR etwas tief gehen muss. Hier muss wahrscheinlich mit einem Mischer gearbeitet werden. Auch hier weiss ich nicht, wie ich das einstellen muss. Ihr seht.... bin ein richtiges Greenhorn

    Wäre nett, wenn mir jemand mit einer Anleitung (PDF) helfen könnte.

    Lieben Dank zu Voraus und .....guten Flug allen

    Gruss Carlo
    Da die Antwort schon etwas ausführlicher ausfällt und dies u.U. auch für andere von Interesse sein könnte, schreibe ich das mal hier.

    Hallo Carlo.
    Also im Grunde genommen bist Du ja schon auf dem richtigen Weg. Du musst halt mehrere Dinge unterscheiden:

    Die Theorie

    1. Änderung der Flugeigenschaften durch das setzen der Wölbklappen
    Hier versucht man für unterschiedliche Aufgaben die Flugleistungen durch die Veränderung des Profils in den verschiedenen Fluggeschwindigkeiten zu
    verbessern. Werden die Wölbklappen und Querruder nach oben gestellt, so verändert sich das Profil in Richtung höherer Fluggeschwindigkeit und besserem Gleiten. Man spricht hier oft von der Trimmung für Streckenflug oder auch Speed. Für den Langsamflug werden die Wölbklappen und Querruder nach unten gefahren. Hier kann man bei geringer Sinkgeschwindigkeit langsamer fliegen als mit neutralen Klappen. Hier spricht man nun von der Trimmung für den Thermikflug.

    Wie man also sieht werden bei der Wölbklappentrimmung sowohl Wölbklappen wie auch Querruder in die gleiche Richtung ausgeschlagen.

    2. Änderung des Luftwiderstands für den Landeanflug
    Um bei der Landung möglichst viel Höhe auf einmal abzubauen und so auf einer begrenzten Fläche landen zu können, muss man bremsen. Der Klassiker ist bei einem Segelflugzeug der Einsatz von Bremsklappen (z.B. System Schempp-Hirth), die den Luftwiderstand erhöhen. Im Normalflug sind diese eingefahren. Bei einem Wölbklappenflugzeug kann man auch die Wölbklappen und Querruder für diese Funktion einsetzen. Hier werden Querruder und Wölbklappen entgegengesetzt zueinander ausgefahren. Um die Langsamflugeigenschaften zu verbesser, fährt man die Querruder nach oben und die Wölbklappen nach unten. Im Gegensatz zur Wölbklappenfunktion müssen die Ruder deutlich weiter ausgeschlagen werden. Man spricht hier von der Krähenkonfiguration oder auch Butterfly.

    Hier werden also Querruder und Wölbklappen entgegengesetzt zueinander ausgeschlagen.


    Die Praxis

    Soweit also die Theorie. Nun kommen wir zur praktischen Umsetzung. Zuerst muss also das Modell soweit programmiert werden, dass alle Klappen und Ruder in der Neutralposition stehen und die normalen Ruder (Höhen-, Seiten- und Querruder) in die richtige Richtung laufen.

    1. Wölbklappentrimmung mit Flugzuständen
    Beginnen wir nun zunächst einmal mit dem Fall 1, der Wölbklappentrimmung. Diese Aufgabe lässt sich am elegantesten über verschiedene Flugzustände und die Funktion TRIMMIX erledigen. Die für das jeweilige Modell erforderlichen Ausschläge sollten in der Bauanleitung angegeben sein. In der Regel beträgt der Wölbklappenausschlag nach oben 2-3° (Strecke) und nach unten 5-15° (Thermik). Größere Ausschläge bringen in der Regel eine Verschlechterung. Üblicherweise nutzt man für diese Aufgabe einen Dreistufenschalter auf den man die drei Aufgaben Normalflug, Streckenflug und Thermikflug legt. Ich mache das immer so, dass bei diesem Dreistufenschalter die vordere Position Streckenflug, die mittlere Position Normalflug und die hintere Position Thermikflug ist. Wir beginnen also mit den Einstellungen für den Normalflug. Hier ist im Grunde genommen schon alles erledigt, weil die Ruder alle richtig funktionieren.

    Im Modellmenue gehen wir auf den Menuepunkt Flugzustand und erzeugen uns den neuen Flugzustand Strecke. dieser Flugzustand wird dann mit dem gewünschten Schalter in der gewünschten Position verknüpft. Um die gleiche Ausgangslage zu haben, kopieren wir nun den Flugzustand Normal auf den Flugzustand Strecke. So sind alle Grundeinstellungen schon passend vorgenommen. Als Hinweis für den Flugzustand wird der jeweils gewählte Flugzustand im Display angezeigt. Wir aktivieren also Strecke. Als nächstes gehen wir in die Funktion TRIMMIX1. Diese wird auf SEPARAT und AKTIV geschaltet. Ein Schalter zur Aktivierung ist nicht notwendig. Nun kann die gewünschte Position der Querruder und Wölbklappen, sowie die dazu passende Höhenrudertrimmung eingestellt werden.

    Als nächstes kann der Flugzustand Thermik durch Kopieren von NORMAL und Zuordnung des zugehörigen Schalters programmiert werden. Die Vorgehensweise ist identisch zum Flugzustand STRECKE.

    Es ist immer darauf zu achten, dass vor dem Einstellen der Werte der passende Flugzustand ausgewählt ist.

    Als Resultat unserer Arbeit haben wir nun drei verschiedene mit einem einzigen Schalter abrufbare Wölbklappenpositionen für die Flugaufgaben Streckenflug, Normalflug und Thermikflug.


    2. Die Landung mit der Funktion BUTTERFLY
    Ich empfehle die Funktion BUTTERFLY zur Programmierung der Bremse zu nutzen. Sinnvollerweise arbeiten wir wieder mit einem separaten Flugzustand LANDUNG. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht versehentlich z.B. beim Thermikfliegen die Bremse betätigen kann. Die Vorgehensweise ist im Prinzip sehr ähnlich zur Programmierung der Wölbklappentrimmung.

    Wir erzeugen uns auch wieder einen Flugzustand mit dem Namen LANDUNG und kopieren NORMAL auf LANDUNG. Es wird ein extra Schalter zur aktivierung von LANDUNG ausgewählt. Da der Flugzustand LANDUNG ganz unten in der Liste steht, hat dieser auch die höchste Prioriät. Egal in welchem Flugzustand wir uns vorher befinden, aktiviert der Schalter den Flugzustand LANDUNG. So besteht immer die Möglichkeit auf LANDUNG zu schalten.

    Als nächstes gehen wir nun in die Funktion BUTTERFLY stellen diese auf SEPARAT und schalten sie auf AKTIV. Hier wird nun der Gasknüppel (J2 oder J3) zur Steuerung der Bremsfunktion genutzt. Unter OFFSET muss man die Position des Gasknüppels einstellen, bei der die Bremse nicht aktiv ist. Standardmäßig ist hier 15% eingestellt, damit die Bremse nicht sofort ausfährt, wenn man den Knüppel nur ein bisschen bewegt wird. Hier sollte man auf jeden Fall den Knüppel ein paar Millimeter vor den Anschlag stellen und das Rad zur Übernahme der Position eine Sekunde lang festhalten. Die folgende Frage ob die Höhenruderkorrekturkurve initialisiert werden soll, muss auf jeden Fall mit Ja beantwortet werden. Auf der ersten Seite kann man nun die Bremsposition der Wölbklappen und Querruder einstellen. Hier ist darauf zu achten, dass die Klappen nicht gegen einen Anschlag laufen dürfen. Evtl. müssen die maximalen Wege im Menue ENDPUNKT-ATV eingestellt werden. Unter BUTTERFLY-AFR ist eigentlich nichts einzustellen. Unter EINST. HÖHE kann nun noch die erforderliche Höhenrudertrimmung eingestellt werden. Ich empfehle dort zunächst nichts einzustellen, sondern erst einmal im Flug zu testen, ob man beim ausfahren von BUTTERFLY ziehen oder drücken muss. Das kann man dann im Menue einstellen.

    Jetzt haben wir auch die Bremsfunktion programmiert.


    Sollten noch Fragen oder Wünsche bestehen, so meldet euch bitte. Ich werde auch noch ein paar Screenshots zur Verdeutlichung machen und hier anhängen.
    CU, Egbert.

  • #2
    Hallo Egbert

    Vielen Dank für deine ausführlich Beschreibung. Ich verstehe zwar noch nicht ganz alles auf einmal und muss wahrscheinlich später nochmals
    nachfragen. Aber ich werde versuchen die Dinge so zu programmieren, wie du sie mir vorgeschlagen hast. Wenn du vielleicht noch einige Screen-Shots
    nachliefern könntest, wäre das sicherlich noch hilfreich.

    Besten Dank und Gruss Carlo

    Kommentar


    • #3
      Ich arbeite daran. Momentan habe ich noch ein kleines Konfigurationsproblem mit der Software. Sobald ich das im Griff habe, stelle ich die Screenshots hier ein.
      CU, Egbert.

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      • #4
        Hallo Egbert

        Super. Bin gespannt wie du die Einstellungen vorgenommen hast und freue mich auf die Screen Shot'


        Bis später und liebe Grüsse aus der kalten Schweiz

        Carlo

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        • #5
          Hallo Egbert
          Super Ausführung die ich aber um ein paar wichtige Punkte ergänzen muss.
          Egal ob Klappen rauf ( Speed ) oder runter ( Thermik ) muss gleichzeitig ein Höhenruderausgleich erfolgen.
          Die Umschaltung von einer zur anderen Flugphase sollte verzögert erfolgen.
          Butterfly : um das Modell bei voll gesetzten Klappen noch mit Quer steuern zu können muss die Querruderdifferenzierung
          reduziert werden.
          Mischer wie Snap Flap / Querwölb / Wölbquer usw sollten unbedingt ausgeschaltet werden ebenso muss bei einem E Segler
          der Motor abgeschaltet werden .

          In der Stellung Speed kann das Modell evtl um die Knüppelmitte sehr nervös werden ( abhänig von Modell / Schwerpunktlage im Bezug
          zum Neutralpunkt )
          ferner kann durch gefährlich werden aus der Stellung Speed abrupt auf Thermik oder Butterfly umzuschalten.
          Der sollte immer über die Flugphase Normal gehen.

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          • #6
            Hallo liebe Modellkollegen

            Uffff..... ich habs geschafft. Der Segler ist programmiert und die Klappen machen das was sie müssen.
            Nach über 2 Tagen schwitzen konnte auch der "alte" Mann noch etwas von der Futaba Elektronik lernen.

            Vielen, vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben. Bin froh, dass ich auf dieses Forum gestossen bin und mit
            so fachkundigen Kollegen eine Lösung finden konnte. Komme gerne beim nächsten Problem wieder auf eure Hilfe zurück.

            In diesem Sinne..... Holm und Rippenbruch (diejenigen, welche noch mit solchen Dingern fliegen)

            Lieben Gruss Carlo

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            • #7
              Hallo Egbert.

              Bester Beitrag zur Steuerung eines 4 Klappen Seglers.
              Bedanke mich ausdrücklich dafür. Mit dieser Anweisung kommt auch ein Neuling zurecht.
              Lg. seimon1

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              • #8
                Hallo Egbert,
                kommen die Screenshots noch irgendwann?
                Gruß Rolf

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                • #9
                  Wenn Du das wünscht kann ich mich gerne demnächst mal darum kümmern. Hast Du besondere Wünsche oder Fragen zu dem Thema?
                  CU, Egbert.

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                  • #10
                    Hallo Egbert,

                    bin jetzt auch stolzer Besitzer einer T14SG. Habe meine diversen Flächen und Heli jetzt eingestellt und es funktioniert auch alles so wie ich es mir (bis jetzt) vorstelle.
                    Bei der Butterflystellung (4 Klappen-Segler) komme ich aber nicht klar. Von daher wäre ich über eine Beschreibung (evtl. Screenshots) sehr dankbar.
                    Habe die Wölbklappen auf Kanal 5 +7 (8 ist für Sensor vorgesehen) gelegt, und kann diee auch mit Geber RS bedienen. Aber Butterfly ???? (Bei der "alten" T7C hat es auf Anhieb geklappt)
                    Zuletzt geändert von MaBa; 12.09.2013, 00:06.

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                    • #11
                      Hallo MaBa

                      Normallerweise steuert man Butterfly über den (Motor-)Geber J2/J3 > Mode 1/2 und nicht über Geber RS.

                      -Dazu kannst du unter 10.5 Funktion Seite 35 die ZUORDNUNG DER STEUERGEBER z.B. 8 von VPP auf BUTTERFLY J3" eingeben.

                      -Danach Site 52 bei KLAPPEN-EINSTELLUNG die Wölbklappen mit Hilfe von Offset in die Nullposition bringen.

                      -Und nun noch BUTTERFLY Seite 56 befolgen und ab Schluss BUTTERFLY auf 3/3 von ACT INA auf ACT EIN setzen um das Ganze zu aktivieren!

                      Gruss René

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                      • #12
                        Hallo zusammen,

                        bin die kommende Tage dabei einen 4-Klappen-Flieger in meiner T-18 einzustellen. Die vorangegangen Infos waren schon prima, nur fehlt mir noch ein weiterer Punkt.

                        Bei der Wölbklappe ist es so - bei mir zumindest -, dass sie nach oben nur ein wenig (vielleicht so 5%) und nach unten die restlichen 90% ausfahren soll.
                        Wie stecke ich das Servohorn am besten auf das Servo auf und wo sage ich dem Servo, dass es nur die entsprechenden Wege fahren soll? Hier muss doch die "Mitte" - also die "Ruhestellung" verschoben werden.
                        Aber WO mache ich das? Irgendwie stehe ich hier gewaltig auf dem Schlauch


                        Grüßle

                        Peter

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                        • #13
                          Wenn ich nicht irre, habe ich nun doch den Punkt in der Anleitung der T-18 gefunden!?

                          13.6 - Klappeneinstellungen

                          Bitte korrigiert mich bei meinem Gedanken -> Das Servohorn wird "normal" auf das Servo aufgesteckt und im Anschluss wird der Offset so gewählt, dass ich mit möglichst 100% den Max.-Ausschlag der Wölbklappe im Butterfly erreiche - die beiseitigen Max. Ausschläge werden im ATV-Menü und die Feinheiten dann wiederum in der Klappeneinstellung mit "aufwärts und Abwärts" justiert.


                          Gruß

                          Peter

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                          • #14
                            Hallo Peter

                            Genau wegen dem, stelle ich die Wölbklappen mit Offset in die Nullposition.

                            Wenn du bei Servo-Nullstellung die Wölbklappen anbringst sollten die ca. 45% nach unten zeigen. Nun hast du nach oben -5% und unten +95% = 100% Servoweg. Mit dem Offset kannst du nun die Wölbklappen auf null justieren und hast mit 100% Servoweg an den Wölbklappen folgenden Ausschlag > wenig nach oben / viel nach unten.

                            Gruss

                            René I

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                            • #15
                              Hallo Peter.
                              Genau, unter Klappeneinstellungen kannst Du die Nullposition der Klappen einstellen. Um aber den besten Weg in alle Richtungen zu bekommen ist es unter Umständen trotzdem ratsam den Servohebel nicht rechtwinklig auf das Servo zu setzen. Es kann je nach Modell und Anlenkungsart notwendig sein den Hebel nach vorn oder hinten geneigt einzubauen. So kannst Du mehr Weg aus der Anlenkung herausholen und um weniger Spiel zu haben trotzdem lange Servohebel verwenden. Eine pauschale Aussage ist da leider nicht so einfach.
                              CU, Egbert.

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