Hallo Leute.
Ich habe gerade folgende Anfrage per PN bekommen:
Da die Antwort schon etwas ausführlicher ausfällt und dies u.U. auch für andere von Interesse sein könnte, schreibe ich das mal hier.
Hallo Carlo.
Also im Grunde genommen bist Du ja schon auf dem richtigen Weg. Du musst halt mehrere Dinge unterscheiden:
Die Theorie
1. Änderung der Flugeigenschaften durch das setzen der Wölbklappen
Hier versucht man für unterschiedliche Aufgaben die Flugleistungen durch die Veränderung des Profils in den verschiedenen Fluggeschwindigkeiten zu
verbessern. Werden die Wölbklappen und Querruder nach oben gestellt, so verändert sich das Profil in Richtung höherer Fluggeschwindigkeit und besserem Gleiten. Man spricht hier oft von der Trimmung für Streckenflug oder auch Speed. Für den Langsamflug werden die Wölbklappen und Querruder nach unten gefahren. Hier kann man bei geringer Sinkgeschwindigkeit langsamer fliegen als mit neutralen Klappen. Hier spricht man nun von der Trimmung für den Thermikflug.
Wie man also sieht werden bei der Wölbklappentrimmung sowohl Wölbklappen wie auch Querruder in die gleiche Richtung ausgeschlagen.
2. Änderung des Luftwiderstands für den Landeanflug
Um bei der Landung möglichst viel Höhe auf einmal abzubauen und so auf einer begrenzten Fläche landen zu können, muss man bremsen. Der Klassiker ist bei einem Segelflugzeug der Einsatz von Bremsklappen (z.B. System Schempp-Hirth), die den Luftwiderstand erhöhen. Im Normalflug sind diese eingefahren. Bei einem Wölbklappenflugzeug kann man auch die Wölbklappen und Querruder für diese Funktion einsetzen. Hier werden Querruder und Wölbklappen entgegengesetzt zueinander ausgefahren. Um die Langsamflugeigenschaften zu verbesser, fährt man die Querruder nach oben und die Wölbklappen nach unten. Im Gegensatz zur Wölbklappenfunktion müssen die Ruder deutlich weiter ausgeschlagen werden. Man spricht hier von der Krähenkonfiguration oder auch Butterfly.
Hier werden also Querruder und Wölbklappen entgegengesetzt zueinander ausgeschlagen.
Die Praxis
Soweit also die Theorie. Nun kommen wir zur praktischen Umsetzung. Zuerst muss also das Modell soweit programmiert werden, dass alle Klappen und Ruder in der Neutralposition stehen und die normalen Ruder (Höhen-, Seiten- und Querruder) in die richtige Richtung laufen.
1. Wölbklappentrimmung mit Flugzuständen
Beginnen wir nun zunächst einmal mit dem Fall 1, der Wölbklappentrimmung. Diese Aufgabe lässt sich am elegantesten über verschiedene Flugzustände und die Funktion TRIMMIX erledigen. Die für das jeweilige Modell erforderlichen Ausschläge sollten in der Bauanleitung angegeben sein. In der Regel beträgt der Wölbklappenausschlag nach oben 2-3° (Strecke) und nach unten 5-15° (Thermik). Größere Ausschläge bringen in der Regel eine Verschlechterung. Üblicherweise nutzt man für diese Aufgabe einen Dreistufenschalter auf den man die drei Aufgaben Normalflug, Streckenflug und Thermikflug legt. Ich mache das immer so, dass bei diesem Dreistufenschalter die vordere Position Streckenflug, die mittlere Position Normalflug und die hintere Position Thermikflug ist. Wir beginnen also mit den Einstellungen für den Normalflug. Hier ist im Grunde genommen schon alles erledigt, weil die Ruder alle richtig funktionieren.
Im Modellmenue gehen wir auf den Menuepunkt Flugzustand und erzeugen uns den neuen Flugzustand Strecke. dieser Flugzustand wird dann mit dem gewünschten Schalter in der gewünschten Position verknüpft. Um die gleiche Ausgangslage zu haben, kopieren wir nun den Flugzustand Normal auf den Flugzustand Strecke. So sind alle Grundeinstellungen schon passend vorgenommen. Als Hinweis für den Flugzustand wird der jeweils gewählte Flugzustand im Display angezeigt. Wir aktivieren also Strecke. Als nächstes gehen wir in die Funktion TRIMMIX1. Diese wird auf SEPARAT und AKTIV geschaltet. Ein Schalter zur Aktivierung ist nicht notwendig. Nun kann die gewünschte Position der Querruder und Wölbklappen, sowie die dazu passende Höhenrudertrimmung eingestellt werden.
Als nächstes kann der Flugzustand Thermik durch Kopieren von NORMAL und Zuordnung des zugehörigen Schalters programmiert werden. Die Vorgehensweise ist identisch zum Flugzustand STRECKE.
Es ist immer darauf zu achten, dass vor dem Einstellen der Werte der passende Flugzustand ausgewählt ist.
Als Resultat unserer Arbeit haben wir nun drei verschiedene mit einem einzigen Schalter abrufbare Wölbklappenpositionen für die Flugaufgaben Streckenflug, Normalflug und Thermikflug.
2. Die Landung mit der Funktion BUTTERFLY
Ich empfehle die Funktion BUTTERFLY zur Programmierung der Bremse zu nutzen. Sinnvollerweise arbeiten wir wieder mit einem separaten Flugzustand LANDUNG. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht versehentlich z.B. beim Thermikfliegen die Bremse betätigen kann. Die Vorgehensweise ist im Prinzip sehr ähnlich zur Programmierung der Wölbklappentrimmung.
Wir erzeugen uns auch wieder einen Flugzustand mit dem Namen LANDUNG und kopieren NORMAL auf LANDUNG. Es wird ein extra Schalter zur aktivierung von LANDUNG ausgewählt. Da der Flugzustand LANDUNG ganz unten in der Liste steht, hat dieser auch die höchste Prioriät. Egal in welchem Flugzustand wir uns vorher befinden, aktiviert der Schalter den Flugzustand LANDUNG. So besteht immer die Möglichkeit auf LANDUNG zu schalten.
Als nächstes gehen wir nun in die Funktion BUTTERFLY stellen diese auf SEPARAT und schalten sie auf AKTIV. Hier wird nun der Gasknüppel (J2 oder J3) zur Steuerung der Bremsfunktion genutzt. Unter OFFSET muss man die Position des Gasknüppels einstellen, bei der die Bremse nicht aktiv ist. Standardmäßig ist hier 15% eingestellt, damit die Bremse nicht sofort ausfährt, wenn man den Knüppel nur ein bisschen bewegt wird. Hier sollte man auf jeden Fall den Knüppel ein paar Millimeter vor den Anschlag stellen und das Rad zur Übernahme der Position eine Sekunde lang festhalten. Die folgende Frage ob die Höhenruderkorrekturkurve initialisiert werden soll, muss auf jeden Fall mit Ja beantwortet werden. Auf der ersten Seite kann man nun die Bremsposition der Wölbklappen und Querruder einstellen. Hier ist darauf zu achten, dass die Klappen nicht gegen einen Anschlag laufen dürfen. Evtl. müssen die maximalen Wege im Menue ENDPUNKT-ATV eingestellt werden. Unter BUTTERFLY-AFR ist eigentlich nichts einzustellen. Unter EINST. HÖHE kann nun noch die erforderliche Höhenrudertrimmung eingestellt werden. Ich empfehle dort zunächst nichts einzustellen, sondern erst einmal im Flug zu testen, ob man beim ausfahren von BUTTERFLY ziehen oder drücken muss. Das kann man dann im Menue einstellen.
Jetzt haben wir auch die Bremsfunktion programmiert.
Sollten noch Fragen oder Wünsche bestehen, so meldet euch bitte. Ich werde auch noch ein paar Screenshots zur Verdeutlichung machen und hier anhängen.
Ich habe gerade folgende Anfrage per PN bekommen:
Hallo liebe Piloten
Ich bin neu in dieser Szene und suche eine genaue Anleitung, wie ich bei der Futaba FX-30 eine
4-Klappen Segler programmieren kann. Ich fliege mit MODE -2. Die Reihenfolge der Servos sind gem. Handbuch (Seite 12) angeschlossen. Die Kanalbelegung sieht wie folgt aus:
KA1: QR J1 T1
KA2: HR J2 T2
KA3: Motor --> Schalter SA
KA4: SR J4 T4
KA5: Wölb J3 T3
VC1: Butterfly LS
VC2: Spoiler J3
Ich habe auch gehört, dass beim Einschalten der Butterfly die QR etwas nach oben gehen müssen und gleichzeitig das HR etwas tief gehen muss. Hier muss wahrscheinlich mit einem Mischer gearbeitet werden. Auch hier weiss ich nicht, wie ich das einstellen muss. Ihr seht.... bin ein richtiges Greenhorn
Wäre nett, wenn mir jemand mit einer Anleitung (PDF) helfen könnte.
Lieben Dank zu Voraus und .....guten Flug allen
Gruss Carlo
Ich bin neu in dieser Szene und suche eine genaue Anleitung, wie ich bei der Futaba FX-30 eine
4-Klappen Segler programmieren kann. Ich fliege mit MODE -2. Die Reihenfolge der Servos sind gem. Handbuch (Seite 12) angeschlossen. Die Kanalbelegung sieht wie folgt aus:
KA1: QR J1 T1
KA2: HR J2 T2
KA3: Motor --> Schalter SA
KA4: SR J4 T4
KA5: Wölb J3 T3
VC1: Butterfly LS
VC2: Spoiler J3
Ich habe auch gehört, dass beim Einschalten der Butterfly die QR etwas nach oben gehen müssen und gleichzeitig das HR etwas tief gehen muss. Hier muss wahrscheinlich mit einem Mischer gearbeitet werden. Auch hier weiss ich nicht, wie ich das einstellen muss. Ihr seht.... bin ein richtiges Greenhorn
Wäre nett, wenn mir jemand mit einer Anleitung (PDF) helfen könnte.
Lieben Dank zu Voraus und .....guten Flug allen
Gruss Carlo
Hallo Carlo.
Also im Grunde genommen bist Du ja schon auf dem richtigen Weg. Du musst halt mehrere Dinge unterscheiden:
Die Theorie
1. Änderung der Flugeigenschaften durch das setzen der Wölbklappen
Hier versucht man für unterschiedliche Aufgaben die Flugleistungen durch die Veränderung des Profils in den verschiedenen Fluggeschwindigkeiten zu
verbessern. Werden die Wölbklappen und Querruder nach oben gestellt, so verändert sich das Profil in Richtung höherer Fluggeschwindigkeit und besserem Gleiten. Man spricht hier oft von der Trimmung für Streckenflug oder auch Speed. Für den Langsamflug werden die Wölbklappen und Querruder nach unten gefahren. Hier kann man bei geringer Sinkgeschwindigkeit langsamer fliegen als mit neutralen Klappen. Hier spricht man nun von der Trimmung für den Thermikflug.
Wie man also sieht werden bei der Wölbklappentrimmung sowohl Wölbklappen wie auch Querruder in die gleiche Richtung ausgeschlagen.
2. Änderung des Luftwiderstands für den Landeanflug
Um bei der Landung möglichst viel Höhe auf einmal abzubauen und so auf einer begrenzten Fläche landen zu können, muss man bremsen. Der Klassiker ist bei einem Segelflugzeug der Einsatz von Bremsklappen (z.B. System Schempp-Hirth), die den Luftwiderstand erhöhen. Im Normalflug sind diese eingefahren. Bei einem Wölbklappenflugzeug kann man auch die Wölbklappen und Querruder für diese Funktion einsetzen. Hier werden Querruder und Wölbklappen entgegengesetzt zueinander ausgefahren. Um die Langsamflugeigenschaften zu verbesser, fährt man die Querruder nach oben und die Wölbklappen nach unten. Im Gegensatz zur Wölbklappenfunktion müssen die Ruder deutlich weiter ausgeschlagen werden. Man spricht hier von der Krähenkonfiguration oder auch Butterfly.
Hier werden also Querruder und Wölbklappen entgegengesetzt zueinander ausgeschlagen.
Die Praxis
Soweit also die Theorie. Nun kommen wir zur praktischen Umsetzung. Zuerst muss also das Modell soweit programmiert werden, dass alle Klappen und Ruder in der Neutralposition stehen und die normalen Ruder (Höhen-, Seiten- und Querruder) in die richtige Richtung laufen.
1. Wölbklappentrimmung mit Flugzuständen
Beginnen wir nun zunächst einmal mit dem Fall 1, der Wölbklappentrimmung. Diese Aufgabe lässt sich am elegantesten über verschiedene Flugzustände und die Funktion TRIMMIX erledigen. Die für das jeweilige Modell erforderlichen Ausschläge sollten in der Bauanleitung angegeben sein. In der Regel beträgt der Wölbklappenausschlag nach oben 2-3° (Strecke) und nach unten 5-15° (Thermik). Größere Ausschläge bringen in der Regel eine Verschlechterung. Üblicherweise nutzt man für diese Aufgabe einen Dreistufenschalter auf den man die drei Aufgaben Normalflug, Streckenflug und Thermikflug legt. Ich mache das immer so, dass bei diesem Dreistufenschalter die vordere Position Streckenflug, die mittlere Position Normalflug und die hintere Position Thermikflug ist. Wir beginnen also mit den Einstellungen für den Normalflug. Hier ist im Grunde genommen schon alles erledigt, weil die Ruder alle richtig funktionieren.
Im Modellmenue gehen wir auf den Menuepunkt Flugzustand und erzeugen uns den neuen Flugzustand Strecke. dieser Flugzustand wird dann mit dem gewünschten Schalter in der gewünschten Position verknüpft. Um die gleiche Ausgangslage zu haben, kopieren wir nun den Flugzustand Normal auf den Flugzustand Strecke. So sind alle Grundeinstellungen schon passend vorgenommen. Als Hinweis für den Flugzustand wird der jeweils gewählte Flugzustand im Display angezeigt. Wir aktivieren also Strecke. Als nächstes gehen wir in die Funktion TRIMMIX1. Diese wird auf SEPARAT und AKTIV geschaltet. Ein Schalter zur Aktivierung ist nicht notwendig. Nun kann die gewünschte Position der Querruder und Wölbklappen, sowie die dazu passende Höhenrudertrimmung eingestellt werden.
Als nächstes kann der Flugzustand Thermik durch Kopieren von NORMAL und Zuordnung des zugehörigen Schalters programmiert werden. Die Vorgehensweise ist identisch zum Flugzustand STRECKE.
Es ist immer darauf zu achten, dass vor dem Einstellen der Werte der passende Flugzustand ausgewählt ist.
Als Resultat unserer Arbeit haben wir nun drei verschiedene mit einem einzigen Schalter abrufbare Wölbklappenpositionen für die Flugaufgaben Streckenflug, Normalflug und Thermikflug.
2. Die Landung mit der Funktion BUTTERFLY
Ich empfehle die Funktion BUTTERFLY zur Programmierung der Bremse zu nutzen. Sinnvollerweise arbeiten wir wieder mit einem separaten Flugzustand LANDUNG. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man nicht versehentlich z.B. beim Thermikfliegen die Bremse betätigen kann. Die Vorgehensweise ist im Prinzip sehr ähnlich zur Programmierung der Wölbklappentrimmung.
Wir erzeugen uns auch wieder einen Flugzustand mit dem Namen LANDUNG und kopieren NORMAL auf LANDUNG. Es wird ein extra Schalter zur aktivierung von LANDUNG ausgewählt. Da der Flugzustand LANDUNG ganz unten in der Liste steht, hat dieser auch die höchste Prioriät. Egal in welchem Flugzustand wir uns vorher befinden, aktiviert der Schalter den Flugzustand LANDUNG. So besteht immer die Möglichkeit auf LANDUNG zu schalten.
Als nächstes gehen wir nun in die Funktion BUTTERFLY stellen diese auf SEPARAT und schalten sie auf AKTIV. Hier wird nun der Gasknüppel (J2 oder J3) zur Steuerung der Bremsfunktion genutzt. Unter OFFSET muss man die Position des Gasknüppels einstellen, bei der die Bremse nicht aktiv ist. Standardmäßig ist hier 15% eingestellt, damit die Bremse nicht sofort ausfährt, wenn man den Knüppel nur ein bisschen bewegt wird. Hier sollte man auf jeden Fall den Knüppel ein paar Millimeter vor den Anschlag stellen und das Rad zur Übernahme der Position eine Sekunde lang festhalten. Die folgende Frage ob die Höhenruderkorrekturkurve initialisiert werden soll, muss auf jeden Fall mit Ja beantwortet werden. Auf der ersten Seite kann man nun die Bremsposition der Wölbklappen und Querruder einstellen. Hier ist darauf zu achten, dass die Klappen nicht gegen einen Anschlag laufen dürfen. Evtl. müssen die maximalen Wege im Menue ENDPUNKT-ATV eingestellt werden. Unter BUTTERFLY-AFR ist eigentlich nichts einzustellen. Unter EINST. HÖHE kann nun noch die erforderliche Höhenrudertrimmung eingestellt werden. Ich empfehle dort zunächst nichts einzustellen, sondern erst einmal im Flug zu testen, ob man beim ausfahren von BUTTERFLY ziehen oder drücken muss. Das kann man dann im Menue einstellen.
Jetzt haben wir auch die Bremsfunktion programmiert.
Sollten noch Fragen oder Wünsche bestehen, so meldet euch bitte. Ich werde auch noch ein paar Screenshots zur Verdeutlichung machen und hier anhängen.
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